Niantic ergreift weitere Anti-Cheat-Maßnahmen

Wie Niantic auf dem offiziellen Firmenblog berichtet, will man die Spiele möglichst fair halten und gegen Cheater und Manipulation vorgehen. Doch was genau macht Niantic und ist dies wirklich sinnvoll?

500.000 Accounts in Gefahr?

Niantic hält an der „3 Strike Policy“ fest – bei der Spieler beim ersten Vergehen mit einer 7-tägigen Spielsperre bestraft werden. Das zweite Vergehen wird mit einer 30-tägigen Sperre geahndet und das dritte und letzte Vergehen führt unmittelbar zur Löschung des Accounts.

Diese Richtlinien gegen Betrug im Spiel gilt für Ingress, Pokémon GO und Harry Potter Wizards Unite gleichermaßen.

Eine solche Sperre erhält man beispielsweise für das Nutzen von Software, die direkt auf die Server von Niantic zugreift um Daten abzugreifen. IV-Scanner, die den IV direkt vom Server auslesen führen zu solch einer Sperre. Auch das Manipulieren von GPS-Daten kann zu einer Sperre führen, oder auch das Verwenden von automatisierten Programmen, sogenannten Bots, die die Spiele von selbst spielen um Items oder Informationen zu sammeln.

Auch die Weitergabe von Accounts oder das Verwenden von mehreren Accounts ist laut offiziellen Richtlinien von Niantic untersagt und kann somit jederzeit zu einer Sperre und dem Verlust des Accounts führen.

Laut Blogpost hat Niantic insgesamt 500.000 Spielerkonten von Pokémon GO und Wizards Unite ausfindig gemacht, die entsprechend durch Cheaten negativ aufgefallen sind. Man habe „Maßnahmen eingeleitet“ heißt es im Text. Schlussendlich gebannt wurde dadurch jedoch bislang noch keiner.

Auswirkungen auf Pokémon GO

An dieser Stelle können wir letztendlich nur spekulieren, da wir die genauen Prozesse von Niantic nicht kennen und auch nicht wissen, wie exakt die Zahlen sind oder wie diese ermittelt werden.

Wir vermuten jedoch stark, dass sich unter den 500.000 identifizierten Konten sehr viele Bots befinden, die für das Scannen von Raids, Quests und IV verwendet werden. Ein permanenter Bann dieser Accounts würde insofern nur dazu führen, dass die entsprechenden Betreiber solcher Maps und Dienstleistungen neue Bots erstellen müssen. Eine absolute Maßnahme gegen das Benutzen von solchen Diensten ist dies aber nicht, da sich die Richtlinien nicht geändert haben und bislang auch keine Accounts gesperrt wurden.

Sperre für Jailbrake / Root

Um das Cheaten in Pokémon GO, Ingress und Harry Potter WU weiter einzudämmen, hat Niantic die Benutzung von Handys mit Jailbrake oder gerooteten Handys verboten. Auch dies kann zu einer Sperre des Accounts führen oder führt unmittelbar dazu, dass das Spiel gar nicht gestartet werden kann.

In den Kommentaren auf Reddit sind sich die Spieler einig. Eine Sperre dieser Art ändert an der Situation rein gar nichts, hindert aber viele Spieler am Spielen. So gibt es viele Gründe ein Handy zu rooten, wie beispielsweise das Installieren eines anderen Betriebssystems oder das Deinstallieren von unerwünschten Systemprogrammen, was das Handy letztendlich schneller und effizienter macht.

Wer sich mit dem Rooten von Handys auskennt, der kann dies auch „unerkannt“ machen, sodass die Erkennung von Niantic das Handy nicht als solches erkennt und es dennoch funktioniert – ein Schutz vor Cheatern wird dadurch also nicht gewährleistet.

Permanente Sperre für Ingress

Mehr als 22.000 Konten im Spiel Ingress wurden dauerhaft gesperrt. Diese Konten wurden ebenfalls identifiziert und mit dem Handel von Items in Verbindung gebracht.

Hier wird wieder deutlich, dass Niantic absolut freie Entscheidungsmacht über Ingress hat, da dieses Spiel zu 100% aus der Hand von Niantic stammt. Bei Pokémon GO und Harry Potter WU wirken andere Firmen mit, die entsprechend einer strikteren Bannpolitik entgegenstehen könnten.  So werden beispielsweise Vergehen in Ingress deutlich schneller geahndet und führen deutlich schneller zu einem Bann, als bei den beiden anderen Spielen.

Fazit

Jeder Spieler hatte mit Sicherheit schon Kontakt mit Cheatern in irgendeiner Form und weiß daher, wie frustrierend dies sein kann. Die Maßnahmen, die Niantic gegen Cheater unternimmt sind letztendlich zwar gut gemeint aber zu oberflächlich und zu unwirksam um effektiv etwas zu bewirken.

Max Beckmann
Max Beckmannhttps://gogames.news
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