Australier berichten über neues Münzsystem

Auf Reddit berichten Spieler aus Australien über das neue Münzsystem, welches seit einiger Zeit dort getestet wird. Wie sind die Erfahrungen der Spieler?

Neues Münzsystem im Test

Am 06. Mai 2020 wurde das neue Münzsystem auf dem offiziellen Pokémon GO Blog angekündigt. Dabei wurde die maximale Anzahl der täglichen PokéMünzen von 50 auf 55 erhöht. Im Gegenzug wurden jedoch die Bedingungen für Münzen aus den Arenen verändert, sodass man nun deutlich länger eine Arena verteidigen muss um die gleiche Anzahl Münzen zu erhalten. Schon bei der Ankündigung des neuen Systems kam es bereits zu starken Kritiken auf Reddit und anderen sozialen Medien.
PokéMünzen

Erfahrungen der Spieler

Seit ca. 2 Wochen wird das neue Münzsystem in Australien getestet und ausschließlich in Australien ist diese Veränderung zu spüren. Die Australischen Spieler wurden damit beauftragt das System auszuprobieren und Rückmeldungen zu geben. Ein offizielles Portal für Rückmeldungen hat Niantic jedoch nicht veröffentlicht. Wir wissen nicht ob Niantic die betroffenen Spieler per Email kontaktiert, oder ob Niantic sich die Rückmeldungen ausschließlich über die sozialen Medien zusammensucht.

Australier berichten über neues Münzsystem 1

Alles andere als positiv

Spieler haben ihren Frust über das neue Arenasystem durch diverse Beiträge auf Reddit zum Ausdruck gebracht. Die Beiträge zweier Spieler aus Perth waren jedoch überaus detailliert, sodass wir diese hier als Referenz heranziehen möchten.

Die Hauptprobleme des neuen Münzsystems werden von den Spielern folgendermaßen Kategorisiert:

  • Spoofer
  • IRL Camper
  • Aggression
  • Itemschwund
  • Mehr Aufwand
  • Zusatzmünzen

Spoofer

Die Anzahl der Spoofer scheint aufgrund des neuen Münzsystems stark zugenommen zu haben. Arenen werden tagsüber binnen Minuten zurückerobert von Spielern, die nicht vor Ort sind.

Die Spieler vermuten, dass die Spoofer insbesondere von den zusätzlichen 5 PokéMünzen profitieren möchten. Andere Spieler greifen zum „Joystick“ um nicht permanent an einer Arena verharren zu müssen, was ihnen einen unfairen Vorteil verschafft.

IRL Camper

Das andere Extrem zum Anstieg der Spooferaktivität ist das Verharren von Spielern unmittelbar an der Arena. Dieses Verhalten wird in anderen Spielen als Campen bezeichnet, in Pokémon GO findet dieses Campen jedoch somit in der realen Welt statt (IRL).

Die Tatsache, dass Menschen wegen letztendlich ca. 50 Cent in virtueller Währung bereit sind mehrere Stunden an einer Stelle zu stehen, in einem Spiel welches das Laufen fördern möchte, ist mehr als nur kontraproduktiv. An dieser Stelle kann man zumindest verstehen, warum sich einige Spieler hier zum Spoofen gezwungen fühlen, da viele doch wahrlich Besseres zu tun haben, als an einer Stelle zu warten und im Falle einer feindlichen Übernahme eine Arena zurück zu erobern.

Aggression

Aus den oben genannten Punkten ergibt sich unweigerlich Frust bei den Spielern. Man kann sich nicht von der Arena wegbewegen, aus Angst man verliert Münzen, will aber auch eigentlich Besseres mit seiner Zeit anfangen.

Der Kampf gegen Spoofer oder gegen andere Spieler vor Ort ist laut den Erfahrungen der Spieler aus Perth sogar stellenweise soweit ausgeartet, dass es zu lauten Auseinandersetzungen und sogar zu Gewaltandrohungen kam. Da Niantic immer wieder predigt, dass man mit Pokémon GO ein Spiel schaffen möchte, welches die Gemeinschaft fördert und Spieler zusammenbringt, kann dies wohl kaum die Lösung des neuen Münzsystems sein.

Itemschwund

Die logische Schlussfolgerung von zunehmenden Arenakämpfen und dem Verteidigen von Arenen mittels goldenen Himmihbeeren hat in Perth dafür gesorgt, dass Items wie Beleber, Tränke und goldene Himmihbeeren zu einer Seltenheit geworden sind.

Mehr Aufwand

Rein mathematisch gesehen muss ein Spieler mit dem neuen Münzsystem, wie es aktuell in Australien getestet wird, insgesamt 25 Stunden Arenen verteidigen um 50 Münzen zu erhalten. Wo vorher also 8 Stunden und 20 Minuten ausgereicht haben, ist nun deutlich mehr Aufwand notwendig und Spieler müssen teilweise 3 oder mehr Arenen besetzen um das gleiche Ergebnis zu erzielen.

Aufgrund dessen sind für viele Spieler die eingenommenen Münzen zwischen 66% und 75% zurückgegangen. Das entspricht also zwischen 13-17 Münzen pro Tag, statt der üblichen 50!

Arenen innerhalb der Stadt wecheln entweder so schnell das Team, dass niemand Münzen erhält, oder werden von wenigen Spielern so hart umkämpft, dass kein anderer Spieler diese Arena einnimmt.

Arenen die etwas abgelegener sind, sind zu Hotspots geworden, da jeder Spieler irgendwie versucht die eine abgelegene Arena zu finden, die sonst keiner kennt. Ein vergebliches Unterfangen, insbesondere auch durch den Anstieg der Spoofer.

Lokale Gruppen versuchen zwar die Arenen zu koordinieren, sodass möglichst viele Spieler ihre Münzen erhalten, aber auch das nur mit gemäßigtem Erfolg, da nicht jeder den jeweiligen Gruppen angehört und demnach die Regeln nicht kennt.

Zusatzmünzen

So schlecht dieser Aspekt des neuen Münzsystems aufgefasst wird, so positiv äußern sich die Spieler über die zusätzlichen 5 Münzen, die man durch das Lösen einiger Aufgaben erhalten kann. Trotz der Tatsache, dass man teilweise einen Raid dafür machen muss oder einen fabelhaften Wurf landen muss, wurden die Aufgaben eher als positiv empfunden.

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Fazit

Durch die Einführung von Raids wurde die Rivalität zwischen den Teams seinerzeit stark reduziert und mit der Einführung der Freundschaftsbälle für Raids wurde diese fast gänzlich eliminiert. Spielern war es fast egal welche Farbe eine Arena hatte oder welche Teamfarbe der Mitspieler hatte, solang man gemeinsam Spaß hatte. Mit dem neuen Münzsystem wird jedoch scheinbar die Rivalität und das schlechte Verhalten vieler Spieler gefördert.

Auch die Anzahl der gekauften Items scheint klar zurückgegangen zu sein und die Bereitschaft Münzen über den Shop zu kaufen ebenfalls. Noch ist das neue Münzsystem nicht finalisiert, sodass Spieler außerhalb von Australien noch nichts zu befürchten haben. Es bleibt also abzuwarten wie Niantic mit dem Feedback der Spieler umgeht und welche Aspekte noch geändert werden.

Max Beckmann
Max Beckmannhttps://gogames.news
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