Eine Aktion die alles veränderte – ein Interview mit dem GO Fest Dieb

Kurz nach dem GO Fest 2022 Berlin geriet ein Spieler unverhofft in die Schlagzeilen, weil er auf dem Live-Event ein Ei geklaut hat und dafür gebannt wurde. Wir haben uns für ein Interview mit dem GO Fest Dieb getroffen und berichten, wie es ihm seither ergangen ist!

Pokémon GO Fest 2022 Berlin

Das Pokémon GO Fest 2022 in Berlin war das erste Live-Event auf deutschem Boden seit 2019 und allgemein das erste GO Fest Live-Event seit 2019, da die Events zwischen 2020 und einschließlich 2021 bedingt durch Corona nur virtuell stattfanden. Was man sich unter einem solchen Live-Event vorstellen muss könnt ihr in unserem Erfahrungsbericht nachlesen.
GO Fest

Ei-Diebstahl

Über die ursprüngliche Aktion und die damit verbundenen Konsequenzen haben wir bereits recht ausführlich, aber anonymisiert berichtet. Kurz zusammengefasst hat der Spieler beim GO Fest ein dekoratives Ei im Stil eines 10km-Eis mitgehen lassen und wurde letztlich dafür gebannt. Die genaue Geschichte zum Ei-Diebstahl könnt ihr hier nachlesen.
GO Fest

Interview mit GO Fest Dieb

Unser letzter Wissensstand war, dass die Geschichte ein gutes Ende nahm, denn auf Twitter hatte der Spieler gepostet, dass er seinen Account wieder habe. Doch kürzlich mussten wir feststellen, dass die Geschichte keineswegs so ausging, wie wir es dachten, denn über einen Monat später ist der Spieler noch immer gebannt.

In Absprache mit dem Spieler haben wir also dieses Interview organisiert um einen besseren Einblick in die Umstände des Banns zu erlangen. An dieser Stelle werden wir daher mit dem Einverständnis des Spielers seine Identität veröffentlichen, möchten aber alle Leser bitten Ihn in Ruhe zu lassen und Ihn keineswegs zu beleidigen, oder sich über Ihn lustig zu machen oder dergleichen.

ChampRot im Gespräch

Der Spieler ist im Spiel bekannt unter dem Namen ChampRot und so auch auf Twitter unterwegs, weswegen er auch sehr leicht von Niantic ausfindig gemacht wurde. Wir möchten uns hier weder auf die Seite von Niantic, noch auf die Seite von ChampRot stellen, möchten Ihm aber die Möglichkeit bieten seine Seite der Geschehnisse darzulegen.

Der Ursprung des Übels

Alles begann letztlich mit der, wie ChampRot inzwischen zweifelsfrei zugegeben hat, „saudummen“ Aktion das 10km-Ei auf dem GO Fest mitgehen zu lassen und dann das Diebesgut auf Twitter zu veröffentlichen. Er befand sich zu diesem Zeitpunkt im Hotel, während er plötzlich gebannt wurde und zunächst nicht wusste warum.

Eine Aktion die alles veränderte - ein Interview mit dem GO Fest Dieb 1

Zu diesem Zeitpunkt waren Freunde von Ihm im Park und konnten am Informationsstand herausfinden, dass es an der Ei-Aktion lag. Über seine Freunde im Park konnte ChampRot aushandeln, dass man seinen Account wieder freigeben würde, wenn er das Ei zurück bringt.

Spieler zeigt Reue

Gesagt, getan! Er begab sich zurück zum Park, brachte das Ei zurück und wurde letztlich wieder entsperrt. Die Mitarbeiter von Niantic hatten ihm zusätzlich seine 14 Zweitaccounts gesperrt, da diese gegen die Nutzungsbedingungen von Niantic verstoßen, womit er einverstanden war.

ChampRot war glücklich damit seinen Account wieder zu haben, verkündigte dies auch auf Twitter und bedankte sich sowohl vor Ort, als auch auf Twitter über die unkomplizierte Abwicklung und die freundlichen Mitarbeiter von Niantic. Bis hier hin kannten wir die Story bereits und dachten, dass diese hier endet – doch scheinbar ging es an dieser Stelle noch weiter.

Das Böse erwachen

Die Entsperrung seines Accounts dauerte aus technischen Gründen ca. eine Stunde, was Ihm die Niantic Mitarbeiter auch vorab mitteilten. Im Zug nach Hause konnte ChampRot erstmals wieder in seinen Account und losspielen. Er wollte ein wenig Geschenke verschicken als der Account plötzlich wieder gesperrt wurde.

Der Vorwurf

Er erkundigte sich daraufhin erneut über seine Freunde im Park bei den Niantic Mitarbeitern vor Ort. Nach langem Hin und her wurde klar, dass ihm die englischsprachigen Mitarbeiter „Smack Talk“ (zu deutsch sinngemäß „üble Nachrede“) vorwarfen. Er habe hinter dem Rücken von Niantic auf Social Media schlecht über Niantic geredet und habe deshalb die Entsperrung seines Accounts gar nicht verdient.

ChampRot ist sich keiner üblen Nachrede bewusst und hat dies auch beteuert. Er habe gegenüber keinem Spieler und in keiner Gruppe oder dergleichen schlecht über Niantic geredet.

Wir haben uns ca. 2 bis 2,5 Stunden mit ChampRot unterhalten und zu keinem Zeitpunkt hat er sich gegenüber uns negativ bezüglich Niantic geäußert. Man möchte meinen, dass er nach solch einer Aktion wütend wäre, oder alles hinschmeißen möchte, doch tatsächlich ist er motivierter denn je wieder mit Pokémon GO anzufangen bzw. weiter zu spielen, sobald er seinen Account wieder hat.

Stellungnahme

Da er sich keiner üblen Nachrede bewusst war, hat ChampRot seine sämtlichen Profile auf Social Media geprüft und dort selbst nichts gefunden, was nach dem Vorfall gepostet worden wäre, was von Niantic als „Smack Talk“ klassifiziert hätte werden können.

Auf seinem Twitterprofil hat er eine sehr lange Stellungnahme veröffentlicht, die auf diesen ganzen Vorfall Bezug nimmt. Seine Vermutung ist, dass Niantic eventuell einen Kommentar aus dem Zusammenhang gerissen haben könnte.

Eine Aktion die alles veränderte - ein Interview mit dem GO Fest Dieb 2

Person A: Let’s GO! komm zu uns in den Park wir nehmen wieder die Competitions auseinander!
ChampRot: Das wäre jetzt schon witzig, aber ich sitz im Zug
Person B: Nächstes GO Fest wieder die Team Lounges auseinandernehmen

Gemeint war damit laut ChampRot, dass er und seine Bekannten bei den kleinen Wettbewerben an den Team Lounges immer haushoch gewonnen haben und somit die anderen Mitspieler (Competitions) auseinandergenommen wurden.

Für uns selbst klingt dies durchaus plausibel, da auch wir bei diesen Wettbewerben teilweise mit deutlichem Abstand gewonnen haben. Zum Beispiel wurde in Seattle am Team Instinct Zelt der Spieler mit den meisten gefangenen Karpador gesucht und der Spieler, der glaubte die meisten Karpador gefangen zu haben, hatte insgesamt 4800 Karpador gefangen. Ich selbst habe dann mit 15.000 gefangenen Karpador diesen Wettbewerb gewonnen, woraufhin alle (Casual-)Spieler vor Ort enttäuscht die Köpfe senkten.

Wir können uns aber sehr gut vorstellen, dass „Team Lounges auseinandernehmen“ ohne Kontext durchaus als böse Nachrede oder als Gewaltandrohung verstanden werden kann.

Kommunikationsversuche vergeblich

Tatsächlich endet diese Geschichte hier mit der Stellungnahme von ChampRot auf Twitter, die sehr ausführlich die Vorfälle beschreibt. Er hat bereits mehrfach versucht mit Niantic in Kontakt zu treten, sowohl über Social Media, als auch über den Support im Spiel und selbst per Brief an das Niantic Büro in Deutschland.

Wir möchten uns hier wie schon erwähnt nicht auf eine Seite stellen, finden es aber sehr schade, dass Niantic sich hier offenbar völlig im Hintergrund hält. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass Niantic selbst bei gesponserten YouTubern wie Daniel Schilling für das Entsperren mehrere Aufforderungen und Anläufe benötigt und wir befürchten, dass ein „unbedeutender“ Spieler ihnen letztlich egal ist.

Fazit

Das Gespräch mit ChampRot hat uns eins deutlich gezeigt. Er liebt und lebt Pokémon GO und er würde „alles dafür tun um seinen Account wieder zu kriegen.“ Was wir selbst als langjährige Spieler der ersten Stunde sehr gut nachvollziehen können.

Wer tagtäglich Pokémon GO Spielt und sehr viel Zeit und Geld investiert, der steckt auch viel Herzblut und Leidenschaft in dieses Spiel und ungeachtet von einer ohne Zweifel sehr, sehr dummen Aktion, würden wir uns von Niantic zumindest wünschen, dass man sich zumindest die Zeit nimmt ihm zuzuhören um dann letztlich zu entscheiden, ob ein permanenter Bann gerechtfertigt ist.

Wie würdet ihr reagieren, wenn ihr einen Fehler macht, diesen wieder gerade biegt und dann trotzdem die Konsequenzen tragen müsstet? Findet Ihr die Reaktion von Niantic gerecht?

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Quelle:
ChampRot Twitter / privates Interview

Max Beckmann
Max Beckmannhttps://gogames.news
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