Nach dem globalen GO Fest 2022 haben sich viele Spieler über mangelnde Shinys beschwert. In einem jüngsten Interview hat sich Michael Steranka mit Dot Esports hat sich der Niantic-Mitarbeiter zu diesem Thema geäußert.
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Pokémon GO Fest 2022
Das Pokémon GO Fest 2022 löste bei der Community unterschiedliche Gefühle aus. Einige Spieler hatten sehr viele Shinys und damit meist auch ein positives Erlebnis, hingegen andere Spieler hatten ein sehr negatives Erlebnis, meist begründet durch eher wenige Shinys.
Niantic hat, wie jedes Jahr nach dem GO Fest, eine offizielle Umfrage gestartet, in der unter anderem auch die Anzahl der Shinys nachgefragt wurde. Auch wir hatten uns bereits zu diesem Thema geäußert. In unserem Erfahrungsbericht zum GO Fest 2022 erfahrt ihr mehr.
Interview mit Michael Steranka
Michael Steranka ist der Live Game Director von Pokémon GO, genauer gesagt ist er zuständig für die Organisation und Umsetzung von Live-Events und den Aspekten, die die Community betreffen. In den Dev Diaries (Entwicklertagebüchern) zu den Community Days haben wir Michael Steranka bereits als den Erfinder des Community Days kennenlernen dürfen. Auch zu den Änderungen der Community Days im Jahr 2022 hatte sich Steranka bereits in einem Interview geäußert.
Im Interview mit Dot Esports, einem englischsprachigen Portal für Gaming News, hat sich Michael Steranka nun ebenfalls zum jüngsten Pokémon GO Fest geäußert.
Übersetzt heißt das: Wir verstehen, dass manche Spieler die Qualität eines Pokémon GO Events damit messen wie viele Shinys sie fangen. Wir haben von Trainern gehört die sehr viel Glück hatten und über viele Shinys berichteten, während andere genau das Gegenteil berichteten.
Wenn Shinys zu häufig auftauchen, zerstört das langfristig das Spiel.
Grundsätzlich stimmen wir dieser Aussage zu, denn schillernde Pokémon (Shinys) sollen etwas Besonderes sein und wenn jeder alle Shinys auf dem Silbertablett serviert bekommt und keiner leer ausgeht, so sind diese auch nicht mehr Besonders und keiner freut sich wirklich mehr darüber.
Das beste Beispiel dafür sind Community Days, genauer gesagt das jeweilige Pokémon nach dem Community Day. Denn kaum ein Spieler klickt nach insgesamt 4 Community Days mit Evoli (ohne die Dezember Events gerechnet) wohl noch mit Freude ein Evoli an, in der Hoffnung, dass dieses shiny ist.
Jedoch sind wir durchaus der Meinung, dass man bei bezahlten Events durchaus mit einer gewissen Anzahl Shinys rechnen darf, denn immerhin wird für diese Events mit einer erhöhten Shinyrate geworben und letztlich bezahlt man genau dafür, zumindest bei einem virtuellen GO Fest, bei dem Niantic keine wirklichen Mehrkosten hat.
Bei Live-Events hat Niantic selbstverständlich Kosten für die Miete des Parks, Mitarbeiter, Security und alles, was an einem solchen Event organisatorisch mit dran hängt. Doch auch hier ist die Shinyrate erhöht und Spieler werden für die oft lange Anreise belohnt.
Es dreht sich nicht alles um Shinys
Steranka kann sicherlich nachempfinden, dass Spieler nicht gerade erfreut sind, wenn man selbst nur sehr wenige Shinys fängt und später von Freunden erfährt, die deutlich mehr Erfolg hatten. Der Spaßfaktor ist sicherlich mit den Shinys verbunden, jedoch sieht Steranka selbst den Fokus eines solchen Events in anderen Dingen.
„Pokémon GO Fest Events stehen für die Zusammenkunft, für ein Wochenende voll Spaß beim Fangen, Raiden, Kämpfen und Erkunden. Idealerweise ist das Komplettpaket des Inhalts eines Events, was das Event wertvoll für einen selbst macht – die Spezialforschung, die Items, die Herausforderungen, die Pokémon(spawns), die Storyline und mehr.“
Steranka fügte jedoch ebenfalls hinzu, dass Niantic das Feedback der Spieler gehört habe und dies in die Planung kommender Events mit einfließen lasse.
Niantic dreht Shinyrate auf
Bei der jüngsten Abenteuerwoche haben die Spieler im Rahmen des GO Fests 2022 den „Ultra Bonus“ freigeschaltet, darunter ein kleines, 4-stündiges Mini-Event mit Koknodon und Schilterus, bei dem die Shinyrate erhöht war.
In diesem Event war die Shinyrate laut Reddit und auch in unserer eigenen Erfahrung so stark erhöht, dass Spieler im Durchschnitt bei jeder 10. Forschung ein Shiny erhalten haben. Wir selbst konnten an diesem Tag weit über 200 Feldforschungen lösen und das Ergebnis spricht für sich.
Shiny Paradoxon
Auf der einen Seite verlangt Niantic fast 17 Euro für ein Event, bei dem viele Spieler nur sehr wenigen Shinys fangen, veranstaltet aber gleichzeitig ein 4-stündiges Event und wirft mit Shinys um sich, dass man am Ende die meisten davon wegschmeißen möchte – dieses Paradoxon (Scheinwiderspruch) wirft gerade im Hinblick auf Sterankas Aussagen viele Fragen auf!
Doch auch bei diesem Event gab es wieder Beschwerden. Spieler in Gebieten mit wenigen Pokéstops waren klar im Nachteil und brachten diesen Nachteil anschließend verbal zum Ausdruck. Ob die hohe Shinyrate eine Kompensation für eine teilweise niedrige Pokéstop-Dichte sein sollte ist unklar. Ebenso ist unklar, ob Niantic die Shinyrate ohnehin für dieses Event aufdrehen wollte, oder ob dies eine Reaktion auf die Beschwerden des GO Fests war.
Fazit
Die Rückmeldungen der Spieler zum Feldforschungstag mit Schilterus und Koknodon sind überwiegend positiv. Wer hätte das auch ahnen können, bei teilweise so vielen Shinys? Doch warum wirft Niantic einmal mit Shinys um sich und geizt bei einem bezahlten Event damit?
Der große Unterschied ist der, dass hier nur 2 Pokémon „entwertet“ werden, während beim Pokémon GO Fest oft gleich 50 verschiedene seltene Pokémon erscheinen.
Was denkt ihr? Hat Niantic die Shinyrate beim letzten Event als Reaktion auf die Beschwerden aufgedreht oder nicht?
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Quellen:
Dot Esports
1/10 Shinychance
Beschwerden ländlicher Spieler