Vom 4. bis 6. August fand das Pokémon GO Fest 2023 in London statt, welches zugleich das erste GO Fest in Europa außerhalb Deutschlands war. Wir waren live vor Ort und berichten euch hier von unseren Erlebnissen, auch im Vergleich mit anderen Live-Events.
Inhaltsverzeichnis
Pokémon GO Fest 2023 London
Das Pokémon GO Fest 2023 in London fand zeitgleich mit dem GO Fest in Osaka statt. Da London deutlich näher liegt als Osaka, war es aus logistischen Gründen für uns klar, dass wir uns für London entscheiden würden, zumal die Events inhaltlich identisch waren. Der einzige Unterschied ist somit das kulturelle Umfeld und das „Spielbrett“ wenn man so will, da es in Japan natürlich deutlich mehr Spieler und Pokéstops gibt.
Erfahrungsbericht
Zuvor sei gesagt, dass wir bereits an diversen Live-Events teilgenommen haben. Jüngst waren wir Live vor Ort in Las Vegas zur Pokémon GO Tour Hoenn und im letzten Jahr waren wir in Berlin, Seattle und Sevilla. Demnach lassen wir unsere Erfahrungen aus anderen Live-Events ebenfalls mit einfließen, gerade wenn es um die Bewertung des Events geht.
Spieltag: Freitag Vormittag im Park
Wie schon in Seattle war das Zelt mit Merchandise bereits vor Spielbeginn geöffnet, genauer gesagt um 8 Uhr. Demnach haben wir uns schon frühzeitig im Park getroffen um ein paar Bilder vom noch einigermaßen leeren Park zu machen, aber auch um einen Platz in der Schlange am Merchandise zu sichern.
Hier wurden T-Shirts, Plüschfiguren, Mützen und kleinere Artikel wie Geldbeutel angeboten. Was es hier jedoch nicht gab waren Pokémon Sammelkarten, welche es in Seattle zum kaufen gab. Das einzige Manko beim Merchandise war, dass es 2 unterschiedliche Schlangen gab. Eine für vorbestellte T-Shirts, die man direkt beim Kauf des Tickets erwerben konnte und eine Schlange für alles andere.
Es war jedoch nicht möglich im Merchandisezelt sein vorbestelltes T-Shirt gleich mitzunehmen, sodass man sich letztlich 2x anstellen musste. Zum Glück waren wir früh genug dran, denn schon kurz darauf sahen die Schlangen am Zelt so aus:
Park & Dekoration
Der Park selbst war großzügig angelegt und bot viele Grünflächen, sodass man notfalls über die Wiesen ausweichen konnte, falls einem die Wege zu überfüllt waren. Der Park war größtenteils flach, hatte aber insgesamt eine leichte Hanglage, sodass es stellenweise einen Anstieg oder ein Gefälle gab.
Die einzelnen Habitate hatten zusätzlich aufwendig aufgebaute Landschaften zur Dekoration, wie etwa dieser kleine Dschungeltempel mit einem großen Edelstein in der Mitte.
Natürlich durfte auch das große aufblasbare Relaxo nicht fehlen, welches auch schon in Sevilla zu sehen war.
Aus Deutschland hat man den Pokémon GO Heißluftballon mitgebracht, der über die Tage verteilt in London und im Park zu sehen war.
Im Spiel
Im Spiel war der Park reichlich mit Pokéstops versehen, wobei man dennoch je nach eingeschlagener Route teilweise leer gelaufen ist. Ein Feature, welches man hier im Video leider nicht sieht, war die Kennzeichnung der verschiedenen Habitate durch dekorierte Pokéstops.
Pokéstops im Eis-Habitat hatten kleine Eiskristalle, die Pokéstops im Sumpf-Habitat hatte matschige Wurzeln usw. Durch dieses Feature konnte man sich im Park sehr gut orientieren, sodass man schnell von A nach B gefunden hat.
Das Spiel selbst lief sehr flüssig und es gab keine größeren Netzprobleme im Park. Die Spezialforschung war, wie immer bei diesen Events, sehr leicht zu lösen, sodass man recht schnell sein Diancie abholen konnte.
Erlebnis außerhalb des Parks
Punkt 13:30 Uhr Ortszeit war das Event im Park vorbei und man hatte 60 Minuten Zeit um sich aus dem Park zu begeben. Das bedeutet nicht, dass man rausgeschmissen wurde, aber letztlich hatte man ab 13:30 keine Event-Pokémon mehr im Park und ab 14:30 Uhr dann gar keine Pokémon mehr, sodass man das Parkgelände verlassen musste um weiterzuspielen.
Da wir unser Parkerlebnis am Freitagmorgen hatten, hatten wir also im Anschluss 2,5 Tage Zeit um uns die Stadt anzuschauen, Sightseeing zu machen und ein wenig die englische Kultur kennenzulernen. Die obligatorischen Sehenswürdigkeiten wie die Towerbridge, das berühmte London Eye oder das Parlamentsgebäude mit „Big Ben“ durften also nicht fehlen.
Um von A nach B zu kommen erwiesen sich die Londonner Doppeldeckerbusse sowie die typischen „Hop on Hop off“ Busse für Touristen als beste Lösung. Von der Tube, also der Londonner U-Bahn können wir für Pokémon GO Spieler in diesem Falle nur abraten, da es dort keinen Empfang gibt. In den Bussen war man „dank“ des stockenden Stadtverkehrs langsam genug unterwegs um hier und da bei der Fahrt ein paar Pokémon zu fangen oder gar einige Raids zu machen.
Hier kam das neue Feature des „Bereit“ Buttons zum Tragen, da man entweder über private Lobbys oder gar über volle Lobbys mit 20 Spielern den Timer der Raidlobby sofort auf 10 Sekunden setzen konnte. Obwohl sich also der Bus von der Arena entfernt hat, war man innerhalb der 10 Sekunden noch innerhalb der Reichweite, sodass man Raids während dem Fahren spielen konnte. Hierfür waren wir besonders am Samstag dankbar, wo es gefühlt von morgens bis abends nur geregnet hat.
Im Spiel
Die einzelnen Habitate des Parks verschmolzen in der Stadt zu einem großen Gemenge. Man konnte also auf alle möglichen Pokémon treffen und hatte so die Möglichkeit alle Lücken im Shinydex zu füllen, Bonbons zu sammeln und Raids zu machen.
Ein sehr cooles Feature waren hierbei die Location Cards, die es auch schon in Las Vegas und Jeju Island in Südkorea gab. Alle Raidbosse der Stufe 5 die beim GO Fest in Raids waren (Cresselia, Rayquaza, Yveltal und Xerneas) konnten diesen besonderen Hintergrund haben.
Das einzig störende an diesem Feature ist nach wie vor, dass es keine Garantie für diesen Hintergrund gibt, sondern nur eine geringe Chance. Besonders ärgerlich ist dies also, wenn man ein Shiny oder gar ein 100% Rayquaza fängt und es nicht den speziellen Hintergrund hat. Wir sind der Meinung, dass alle Spieler die ein Ticket für ein GO Fest Live-Event haben grundsätzlich diesen Hintergrund erhalten sollten.
Verbesserungsmöglichkeiten
Abgesehen von der Location Card, die nicht garantiert ist, gibt es in unseren Augen noch weitere Aspekte, die verbesserungswürdig sind. Allerdings müssen wir hier ebenfalls gestehen, dass es hier nur bedingt Lösungen gibt.
Wir persönlich finden es sehr schade, dass man letztlich aufgrund der Aufteilung der einzelnen Zeitfenster nur eine 1/6 Chance hat Freunde aus aller Welt zu treffen. Wenn man gleichzeitig im Park ist, so läuft man sich oft zwangsläufig über den Weg. Doch mit der Verteilung auf 6 halbe Tage verliert man sich oft aus den Augen.
Das „Stadterlebnis“ bietet einem zwar in der Theorie die Möglichkeit sich zu treffen, doch oftmals ist jeder mit seiner eigenen kleinen Gruppe unterwegs und man möchte sich auch nicht losreißen, sodass man oft doch niemanden sieht den man kennt. Wer also plant z.B. einen Glückstausch zu machen muss sich explizit mit dieser Person verabreden, was auch aus genannten Gründen nicht einfach ist.
Der halbe Tag im Park sorgt außerdem in unseren Augen für viel Stress, sodass man wie blöd durch den Park hetzt um Shinys zu jagen ohne sich wirklich Zeit zu nehmen um die Dekoration zu genießen. Klar liegt diese Entscheidung bei jedem selbst, doch häufig stachelt man sich in kleinen Gruppen automatisch an und wetteifert darum wer die meisten Shinys fängt. Ein ganzer Tag im Park würde dies unserer Meinung nach etwas entzerren und für weniger Stress sorgen.
Auch eine klare Kommunikation darüber was es wo im Park gibt wäre wünschenswert. Erst nachdem wir den Park verlassen haben, haben wir erfahren, dass z.B. einen Wayfarer-Stand gab, bei dem man ein kostenloses Wayfarer T-Shirt erhalten hat, wenn man die Wayfarer-Platinmedaille im Spiel vorzeigen konnte.
Außerhalb des Spiels
Außerhalb des Spiels war London wirklich eine sehr schöne, interessante Stadt und die meisten Londonner waren sehr hilfsbereit, wenn es z.B. darum ging ein gutes Restaurant zu empfehlen. Eher weniger positiv und für uns deutsche sehr verwirrend war es allerdings, dass die meisten Pubs um 22 Uhr keinen Alkohol mehr ausschenken durften und spätestens um 23 Uhr die Türen schließen.
Wie in jeder Großstadt gibt es außerdem das Problem der Kriminalität, insbesondere Taschendiebstahl bei Touristen, wovor uns die Einheimischen gewarnt haben. Wir geben diese Empfehlung also an dieser Stelle weiter! Wenn man z.B. mit einem Rucksack unterwegs ist, sollte man diesen in der Öffentlichkeit (an belebten Orten, im Bus und in der U-Bahn) möglichst nach Vorne tragen, als auf dem Bauch.
Traurig war für ein Mädchen unserer Gruppe außerdem die Tatsache, dass Sie ihr Plüsch-Piccolente auf dem Weg zum Bus verloren hat.
Fazit
Unterm Strich war das GO Fest 2023 in London ein sehr schönes Erlebnis und wie fast immer empfehlen wir jedem, der die Möglichkeit dazu hat, mindestens bei einem Live-Event teilzunehmen.
Das Erlebnis im Park mit tausenden Gleichgesinnten Pokémon GO zu spielen ist ein einmaliges Gefühl und wenn man dabei zusätzlich noch ein fremdes Land erkunden kann, empfindet man dies gleich als richtiges Abenteuer.
Das Stadterlebnis ist, was Pokémon GO angeht, am Nächsten am Grundgedanken des Spiels dran. Man entdeckt eine neue Stadt spielerisch, fängt dabei Pokémon und lernt dabei neue Leute kennen. So haben wir beispielsweise auf der Safari Zone in Sevilla 2 Briten kennengelernt, die uns bei diesem Event London gezeigt haben.
Pokémon GO verbindet über die Länder und Kulturen hinweg und ein Live-Event zeigt dies deutlicher als alles andere. Wir freuen uns demnach schon auf das nächste Event.
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Quellen:
Pokémon GO Blog