Zwei Polizisten in Los Angeles, USA wurden entlassen, da ihnen das fangen von Pokémon wichtiger war als ein Raubüberfall in einem Einkaufszentrum.
Inhaltsverzeichnis
Entlassen wegen Pokémon Go
Wie aus einem Bericht des Anime Portals Kotaku hervor geht, wurden zwei Polizisten vom Los Angeles Police Department (LAPD) entlassen, da sie anstatt zu einem Einsatz zu fahren lieber einem Relaxo hinterher jagten. Der Vorfall ereignete sich bereits 2017.
Die Fakten
Die im Dienst befindlichen Polizisten Louis Lozano und Eric Mitchell, zusammen 28 Dienstjahre, fuhren Streife und spielten währenddessen Pokémon Go. Während der Jagd nach (damals noch) seltenen Pokémon wurden die beiden plötzlich als Verstärkung zu einem Raubüberfall in einem Einkaufszentrum gerufen.
Anstatt dem Ruf der Zentrale folge zu leisten, fuhren die beiden jedoch weiterhin einem Relaxo hinterher, bevor sie noch ein Togetic entdeckten und auch dieses Anfuhren. Rund 20 Minuten lang beschäftigten die beiden sich mit dem Spiel bevor sie zu dem Einsatz fuhren. Unbemerkt blieb dies jedoch nicht.
Auswertung der automatischen Polizeiautoüberwachung
Die Abwesenheit der Polizisten blieb nicht unbemerkt und so ermittelte kurz darauf die Dienstaufsicht. In diesem Zuge wurden das sogenannte digital in-car video system (DICVS), zu deutsch digitales-Auto-internes-Video-System ausgewertet. In den USA sind alle Polizeiautos mit diversen Kameras, sowohl in den Fahrerbereich als auch um das Fahrzeug herum ausgestattet. Diese Aufzeichnungen wurden den beiden Polizisten zum Verhängnis.
Auszüge aus den Aufzeichnungen
Wie aus den Gerichtsakten hervor geht, wurden die Aufzeichnungen der Kameras von der Dienstaufsicht genau unter die Lupe genommen. Daraus ergab sich folgender Ablauf. (Auszug aus dem Gerichtsprotokoll).
Officer Lozano und Officer Mitchell fuhren mit dem Dienstwagen verschiedene Standorte an, an denen virtuelle Kreaturen auf deren Mobiltelefonen erschienen. Auf dem Weg zu einem Relaxo wies Officer Mitchel Office Lozano darauf hin, dass in der 50th South ein Togetic erschienen sei, während Office Mitchel noch damit beschäftig war das Relaxo zu fangen. Nach einigen Versuchen, Flüchen und Beten fingen beide das Togetic bevor sie sich auf den Weg zum Einsatz machten. Auf dem Weg hört man, wie die beiden damit prahlen, ein neues Pokémon gefangen zu haben und dass die Kollegen sehr neidisch sein werden.
Der Vorgesetzte fand den Vorfall offenbar nicht lustig. Zum Verhängnis wurde den Polizisten auch, dass sie zunächst behaupteten, den Funkspruch aufgrund der lauten Geräuschkulisse im Auto nicht gehört zu haben. Die Auswertung der Video- und Sprachaufnahmen enttarnte diese Behauptung als Lüge. Ungeachtet ihrer langjährigen Tätigkeit als Polizisten wurden sie anschließend gekündigt.
Einspruch gegen Kündigung
Gegen die daraufhin ausgesprochene Kündigung legten beiden Beamten Berufung ein, da ihrer Meinung nach das im Wageninnere installierte Kamerasystem nicht für die Auswertung persönlicher Gespräche genutzt werden dürfe. Vor wenigen Tagen entschied nun ein Gericht in Kalifornien dass die Kündigung rechtens gewesen sei und wies die Anfechtung ab.
Quelle: Kotaku