Pokémon GO unter den Top 10 Spielen des Jahrzehnts

Sowohl das Time Magazine, als auch die Zeitung Washington Post haben unabhängig voneinander Pokémon GO in die Top 10 der Spiele des Jahrzehnts gewählt, doch nicht ohne Kritik.

Einfluss von Pokémon GO und AR

Während das Time Magazine in seiner Rangliste Pokémon GO lediglich mit ein paar Sätzen würdigt und den tatsächlichen Einfluss von Pokémon GO auf die wenigen Monate nach der Veröffentlichung 2016 begrenzt, so geht die Washington Post deutlich weiter in die Tiefe.

Die Washington Post erkennt durchaus den Erfolg von Pokémon GO an und vergisst auch nicht zu erwähnen, dass das Spiel nach wie vor sehr beliebt ist und eventuell sogar noch beliebter als im Jahr 2016.

Doch auch die Probleme von Pokémon GO werden angesprochen. So kritisiert die Washington Post, dass Pokémon GO letztendlich ein Spiel ist, was man nur nebenbei spielt, oder wenn man gerade auf etwas anderes wartet. „Pokémon GO ist das 'Ich höre immer Podcasts oder Musik, weil ich nicht mit meinen Gedanken allein sein möchte' der Spielewelt“ heißt es.

Ebenso zeigt der Artikel auf wie irrelevant das Thema Augmented Reality ist. So kritisiert der Artikel, dass das Hauptelement des Spiels, nämlich das AR-Feature, eigentlich gar nicht genutzt wird, sondern letztendlich von fast allen Spielern ausgeschaltet wird um nicht gänzlich wie ein Trottel auszusehen, während man mit dem Handy monstersuchend durch die Stadt läuft.

Berechtigte Kritik?

Während die wenigen Hardcorespieler sicherlich Pokémon GO nicht nur nebenbei spielen, sieht die Masse der Spieler in Pokémon GO höchstwahrscheinlich ein „casual game“ was man eben gelegentlich nebenbei spielt, wenn man gerade mit dem Bus oder der Bahn unterwegs ist, zu Fuß durch die Stadt läuft, oder irgendwo in einem Café wartet.

Zwar könnte sich dies durchaus verändern, wenn die angekündigte GO Battle League 2020 an den Start geht, doch auch dieses zusätzliche Feature dürfte für viele Spieler nur wenig interessant sein. Auch in den Hauptspielen spielt nur ein Bruchteil der Spieler tatsächlich auf Turniere hin mit der Absicht dort einen der vorderen Plätze zu belegen.

Der Kritikpunkt am AR-Feature ist wohl der offensichtlichste. Das neue Kumpelabenteuer, sowie GO Snapshot sind zugegeben Verbesserungen des Erlebnisses, doch wirklich dauerhaft nutzt diese Feature kaum ein Spieler.

Das Fangen von Pokémon, das Spielen von Raids und Arenakämpfen findet außerhalb der Augmented Reality statt. Die Aussage von Niantic mit Pokémon GO ein AR-Spiel geschaffen zu haben ist also nur bedingt richtig. Denn das Einzige, was Pokémon GO mit der Realität verbindet, sind die Objekte, die im Spiel als Pokéstops und Arenen angezeigt werden und Weltkarte, auf der sich der Spieler bewegt.

Das Erlebnis Augmented Reality ist also nicht so relevant, wie manche es darstellen. Ob sich dies je ändert bleibt zunächst fragwürdig. Die neue AR-Brille an der Niantic nun arbeitet könnte eine Veränderung herbeiführen, doch die Vergangenheit hat bereits gezeigt, dass derartige Brillen von der Akzeptanz der Konsumenten abhängen.

Fazit

Pokémon GO hat sicherlich seinen Platz in den Top 10 Spielen der letzten Jahre verdient. In unseren Augen jedoch nicht als Spiel, sondern als soziales Spielerlebnis in der echten Welt. Denn ohne Pokémon wäre Pokémon GO nicht halb so erfolgreich und ohne die Interaktion mit der echten Welt deutlich schneller von der Bildfläche verschwunden.

Wir wissen bereits, dass Pokémon GO noch lange nicht am Ende ist und stetig weiterentwickelt wird. Ob es der AR-Modus jedoch tatsächlich in unser tägliches Leben schafft und ob auch andere Anwendungen das AR-Feature aufgreifen werden bleibt fragwürdig.

Max Beckmann
Max Beckmannhttps://gogames.news
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