Niantic erlaubt ab 2. April nur noch AR+ in Pokémon GO

Mit dem neusten Update auf die Pokémon GO Version 0.307.1 hat Niantic nun endgültig den Schritt vom alten AR-Modus zum neuen AR+ vollzogen. Dies hat diverse Auswirkungen auf das Spiel für alle Spieler! Welche das sind und ob diese zum Vor- oder Nachteil der Spieler sind haben wir für euch aufgezeigt.

Niantic kündig Änderungen bei AR an

In diesem Tweet des offiziellen Niantic Supports heißt es, dass Updates zum AR-Modus kommen werden. Tatsächlich sind diese Änderungen aber bereits aktiv.

AR-Modus

AR (Augmented Reality = erweiterte Realität) ist ein fester Bestandteil von Pokémon GO und vielen Spielen von Niantic. Ziel bei AR ist die Verschmelzung von Spielelementen mit der realen Umgebung. Konkret heißt das für Pokémon GO, dass Pokémon auf dem Display nicht auf dem grünen Standardhintergrund erscheinen, sondern der Hintergrund durch das ersetzt wird, was eure Kamera gerade sieht.

Niantic erlaubt ab 2. April nur noch AR+ in Pokémon GO 1

Durch den Einsatz von AR soll es also in etwa so aussehen als stünde das Pokémon wirklich vor einem. Der AR-Modus kam außerdem in der Vergangenheit zwingend bei der Interaktion mit eurem Kumpel zum Einsatz.

AR-Schnellfangtrick

Der Schnellfangtrick ist seit 2018 in Pokémon GO etabliert und wird selbst von YouTubern und Niantic-Mitarbeitern selbst verwendet. Bei diesem Trick überspringt man das Wackeln des Balls, die Zusammenfassung über den erfolgreichen Fang, sowie das Anzeigen des gefangenen Pokémon um massiv Zeit zu sparen.

In unserem Tutorial aus dem Jahr 2020 erklären wir hier kurz, wie der Trick grundsätzlich funktioniert. Der Trick ist unter dem Namen Schnellfangtrick, Fangtrick oder auch englisch Speed Catch bekannt.

Auch YouTuber wie Brandon Tan haben darüber bereits Videos gemacht. Hier erklärt der YouTuber insbesondere den AR-Fangtrick und warum das Fangen im AR-Modus nochmals deutlich schneller ist als der reguläre Speed Catch.

Beim AR-Speed Catch erscheint der Ball sofort und kann sofort auf das Pokémon geworfen werden, während ohne AR zunächst eine kleine Kamerafahrt erfolgt, bevor der Ball erscheint und geworfen werden kann. Dies spart gegenüber dem regulären Fangtrick zusätzlich etwa 2-3 Sekunden ein.

AR+ verhindert Schnellfangtrick

Mit dem neusten Update hat sich Niantic nun gänzlich vom „alten“ AR-Modus verabschiedet und bietet nur noch das AR+ Feature an, welches rein optisch gesehen deutlich realistischer erscheint, da dieser Modus auch Objekte erkennen kann. So könnt ihr euer Pokémon also beispielsweise auf dem Boden erscheinen lassen, könnt es aber auch auf den Tisch oder die Couch setzen, wodurch es natürlich etwas höher sitzt.

Aus rein ästhetischer Betrachtung ist der AR+ Modus dem alten AR-Modus deutlich überlegen und sieht wirklich deutlich realistischer aus. Für die praktische Anwendung des AR-Speed Catch ist AR+ jedoch ein Rückschritt.

Wer jedoch versucht mit AR+ ein Pokémon zu fangen, der wird feststellen, dass dies oft gar nicht möglich ist ohne freie Fläche auf der das Pokémon erscheinen kann. Dieser Prozess eine freie Fläche zu finden, das Pokémon erscheinen zu lassen und dann den Ball zu werfen ist deutlich langsamer als der eigentliche Speed Catch.

Mit dieser Veränderung hat Niantic also effektiv den AR-Speed Catch verhindert. Dies hat insbesondere Auswirkungen auf die Hardcore-Communtiy, die in sehr kurzer Zeit sehr viele Pokémon fangen möchten. Wenn sich ein Fang nun von 4 auf 7 Sekunden erhöht macht dies auf 2000-3000 gefangene Pokémon am Tag einen enormen Unterschied. Zahlen wie 2000-3000 Fänge sind für Hardcore-Spieler unter den richtigen Voraussetzungen oft kein Problem, erfordern aber viel Disziplin, Konzentration und eben sehr effizientes Fangen.

Selbst für bloße „Shinychecks“ also das Anklicken von Pokémon und unmittelbare flüchten hat diese Änderung extreme zeitliche Konsequenzen. Wer bereits bei einem GO Fest in Dortmund, Berlin oder London oder ähnlichem Live-Event vor Ort war weiß wie viele Pokémon dort häufig an Ort und Stelle stehen. Wer alle Pokémon shinychecken möchte, muss hier also entweder sehr lange an einem Ort stehen, oder eben sehr schnell sein. Der alte AR-Modus hat dies möglich gemacht.

Mit dem neuen AR+ sind selbst Shinychecks nicht mehr sinnvoll möglich und man ist letztlich gezwungen ohne AR zu spielen.

Änderungen bei Kumpel

Wer über die Einstellungen AR+ ausschaltet, sieht künftig diesen Bildschirm mit seinem Kumpel. Während früher der AR-Modus bei der Interaktion mit dem Kumpel immer aktiv war, ist dieser nun durch einen grünen Hintergrund ersetzt worden.

Niantic erlaubt ab 2. April nur noch AR+ in Pokémon GO 2

Änderungen laut Niantic

Auf der offiziellen Niantic Helpshift Webseite heißt es:

For the majority of wild Pokémon encounters, you can continue to use AR in the same manner in which you have become used to.“

„Für den Großteil der Begegnungen mit wilden Pokémon könnt ihr weiterhin AR verwenden wie ihr es gewohnt seid.“ Diese Aussage ist jedoch falsch, denn der alte, gewohnte AR-Modus existiert mit der neusten Version von Pokémon GO nicht mehr.

Fazit

Diese Änderung ist durchweg eine sehr schlechte Entscheidung von Niantic. Spieler, die den AR-Modus grundsätzlich nicht verwenden sind von dieser Änderung nicht betroffen, fallen also für diese Bewertung auch letztlich nicht ins Gewicht.

Der Großteil der Spieler verwendet den AR-Modus einzig für die oben genannten Beispiele, nämlich um schneller Pokémon zu fangen, oder gezwungen um mit dem Kumpel zu interagieren. Während die Änderung beim Kumpel positiv ist, so ist die Einschränkung des Schnellfangtricks doch eine erhebliche Verschlechterung für alle, die sich daran gewöhnt haben.

Fast kaum jemand verwendet den AR+ Modus so, außer AR-Fotografen, von denen es nicht wirklich signifikant viele gibt. Auch in den Kommentaren auf Twitter häufen sind fast ausschließlich negative Reaktionen von Spielern zu lesen, die sich durch diese Änderung eingeschränkt fühlen.

Niantic beweist wieder Mal aufs Neue, dass die Entscheidungsträger keine Ahnung vom Spiel oder den Wünschen der Spieler haben.

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Quellen:
Niantic Helpshift
BrandonTan
Niantic support

Max Beckmann
Max Beckmannhttps://gogames.news
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