Wie John Hanke, CEO von Niantic bekannt gegeben hat, wird es einige massive Änderungen im Unternehmen geben. Dies betrifft sowohl die Entlassung von 230 Mitarbeitern als auch das Ende von einigen Spielen.
In einer Aussendung, welche im Originalen hier nachzulesen ist, gibt Niantics CEO John Hanke schwerwiegende Änderungen für Mitarbeiter und von Niantic betriebene Spiele bekannt.
Inhaltsverzeichnis
John Hanke
John Hanke ist der CEO von Niantic, einem renommierten Technologieunternehmen, das sich auf die Entwicklung von Augmented Reality (AR)-Spielen und Plattformen spezialisiert hat. Als Mitgründer von Niantic hat Hanke eine wichtige Rolle bei der Schaffung und dem Erfolg von Spielen wie Pokémon GO, Ingress und Harry Potter: Wizards Unite gespielt. Seine Vision, AR als Zukunft des Computing zu etablieren, hat Niantic zu einem Vorreiter in der Branche gemacht. Hanke ist bekannt für seine Führungsstärke und sein Engagement, die Grenzen der AR zu erweitern und einzigartige Spielerlebnisse zu schaffen, die die reale Welt mit der virtuellen verbinden. Unter seiner Leitung hat Niantic eine globale Fangemeinde aufgebaut und sich als führendes Unternehmen im Bereich der AR-Spiele etabliert. Mit seinem klaren Fokus auf Innovation und qualitativ hochwertige Inhalte treibt John Hanke Niantic weiterhin voran, um die Zukunft der erweiterten Realität zu gestalten.
Niantics großer Fall
Liebe Kollegen,
ich habe einige Neuigkeiten zu teilen, die Maßnahmen betreffen, die wir ergreifen, um Niantic für die Zukunft aufzustellen. Diese Veränderungen bedeuten schwierige Entscheidungen für unsere Organisation, aber ich glaube, sie sind wichtig, um die aktuellen Herausforderungen auf dem Markt zu meistern und die langfristigen Chancen vor uns zu nutzen.
Weiters schreibt Hanke zu den Gründen der Veränderungen:
Wir haben zugelassen, dass unsere Ausgaben schneller wachsen als die Einnahmen. Nach dem Umsatzschub, den wir während der Covid-Pandemie erlebt haben, haben wir unsere Mitarbeiterzahl und damit verbundene Ausgaben erhöht, um aggressiveres Wachstum anzustreben. Wir haben bestehende Spiele-Teams erweitert, an unserer AR-Plattform gearbeitet, neue Spielprojekte gestartet und Positionen geschaffen, um unsere Produkte und Mitarbeiter zu unterstützen. Nach Covid ist unser Umsatz auf das Vorkrisenniveau zurückgekehrt, und neue Projekte im Bereich Spiele und Plattform haben nicht die entsprechenden Einnahmen generiert. Diese Veränderung wird Ausgaben und Einnahmen wieder in Einklang bringen und gleichzeitig unsere Kernwerte und langfristigen Chancen erhalten.
Die „Schuld“ an den Rückgängen der Einnahmen sieht Hanke an vielen Faktoren, jedoch nicht an der Preispolitik wie z.B. in Prokémon Go, Pikmon Bloom oder Peridot. Niantics Ansehen bei der Pokémon Go Community ist aktuell auf dem Tiefstand seit der Veröffentlichung des Spiels, aber auch bei Niantics eigener Entwicklung Peridot schlugen die Wellen hoch als bekannt wurde, dass für jedes neue gezüchtete Peridot 5€ bezahlt werden muss. Eine Preis bei dem man sich durchaus an den Kopf greift im Angesicht, dass man nie weiß wie lange die Spiele betrieben werden.
Die Gründe dafür betitelt John Hanke wie folgt:
Es gibt sowohl interne als auch externe Faktoren. Wir operieren in einem schwierigen Marktumfeld aufgrund der globalen makroökonomischen Verlangsamung sowie einzigartiger Herausforderungen im Bereich der mobilen Spiele und AR-Märkte. Seit dem Start von Pokémon GO ist der mobile Markt stark umkämpft geworden, und Veränderungen im App Store und im Bereich der mobilen Werbung haben es zunehmend schwierig gemacht, neue mobile Spiele in großem Maßstab zu veröffentlichen. Wir stehen auch vor einem AR-Markt, der sich langsamer entwickelt als erwartet, aufgrund von technologischen Herausforderungen und weil größere Akteure ihre Investitionen aufgrund des makroökonomischen Umfelds zurückfahren.
Wir tragen auch selbst Verantwortung für unsere Leistung. Der hochkompetitive Markt für mobile Spiele erfordert herausragende Qualität und Innovation. Es erfordert auch eine starke Monetarisierung und einen sozialen Kern, der virales Wachstum und langfristige Bindung fördern kann. Teams benötigen Plattformtools, die ihre Effektivität steigern und es ihnen ermöglichen, schnell und effizient von höchster Qualität mit leistungsstarken Engagement-Funktionen zu entwickeln. Unsere AR-Karten und Plattform müssen Entwicklern die gewünschten Funktionen auf robuste und zuverlässige Weise bereitstellen. In all diesen Bereichen haben wir unsere Ziele nicht erreicht.
Die Einsicht, dass es schwierig sei Spiele mit dem selben Erfolg wie Pokémon Go zu etablieren sieht zwar nobel aus, doch in Wirklichkeit hat Niantic eine Tatsache noch nicht verstanden: Nicht Niantic macht Pokḿeon Go so erfolgreich, sondern das Franchise von Pokémon an sich, die Nostalgie von Pokémon ist der Grund warum es Spieler mit 30+ gibt die ein „Kinderspiel“ so intensiv spielen und finanziell unterstützen.
Im letzten Absatz gesteht Hanke zwar Fehler ein, diese beziehen sich jedoch nur auf die Bereitstellung von Lightship, einem Softwarebaukasten zur Entwicklung von AR Spielen die andere Hersteller gegen eine Gebühr von Niantic mieten und verwenden können.
230 Niantics werden entlassen
Ich habe die Entscheidung getroffen, unseren Fokus für Investitionen in mobile Spiele zu verengen und uns auf First-Party-Spiele zu konzentrieren, die am stärksten unsere Kernwerte von Standort und lokalen sozialen Gemeinschaften verkörpern. Der Markt für mobile Spiele ist sehr ausgereift, und nur die besten und differenziertesten Titel haben eine Chance auf Erfolg. Wir möchten auch unseren Fokus auf den Aufbau von MR-Geräten der neuen Generation und zukünftigen AR-Brillen verstärken.
Konkret bedeutet dies, dass wir unser Studio in LA schließen, unser Game-Plattform-Team reduzieren und weitere Kürzungen im Unternehmen vornehmen werden. Dadurch werden wir NBA All-World einstellen und die Produktion von Marvel: World of Heroes stoppen. Das bedeutet, dass wir etwa 230 Niantics entlassen müssen.
Wir sehen hier erneut den Fall 2er Spiele, eines davon noch in der Beta. Somit reihen sich die Spiele NBA All-World und Marvel: World of Heros einer langen Reihe von Spielen ein, welche Niantic, oft noch in der Beta, zu Grabe getragen hat.
Was bedeutet das für die Zukunft von Niantic?
Wir bleiben langfristig überzeugt davon, dass erweiterte Realität die zukünftige Form von Computing ist. Der Aufstieg von MR-Geräten (wie dem Meta Quest Pro und Apple Vision Pro) bestätigt die langfristige Bedeutung von AR, aber diese Geräteklasse ist nur ein Zwischenschritt zu echten Outdoor-AR-Geräten.
Die oberste Priorität ist es, Pokémon GO gesund und wachsend als Forever-Game zu erhalten. Obwohl wir einige Anpassungen am Pokémon GO-Team vorgenommen haben, wachsen unsere Investitionen in das Produkt und das Team weiterhin.
Wir werden uns auch darauf konzentrieren, unsere kürzlich gestarteten Spiele zum Erfolg zu führen, was die Nutzerbindung, Einnahmen und Rentabilität betrifft. Ich bin zuversichtlich hinsichtlich der Aussichten für Pikmin Bloom, Peridot und Monster Hunter Now, aber es gibt noch viel zu tun.
Fazit
Durch die Schließung eines ganzen Studios in LA fallen nicht nur 230 Mitarbeiter weg sondern auch 2 Spiele. NBA All-World wurde über 1 Jahr in der Beta getestet ehe es weltweit veröffentlicht wurde. Nach nichtmal 6 Monaten auf dem Markt wird es eingestellt. Ein Schlag für alle Spieler welche Geld in dieses Spiel investiert haben.
Mit Marvel: World of Heroes fällt ein weiteres Spiel in der Beta. Einen Eindruck vom Spiel könnt Ihr euch in unserem Vorstellungsvideo auf YouTube verschaffen.
Dass man sich auf Pikmin Bloom fokusieren will, welches inzwischen sich inzwischen als Pay2Win etabliert hat, ist aus wirtschaftlicher Sicht vernünftig, jedoch schwindet dadurch auch die Spielerzahl von Pikmin Bloom massiv. Wir vermuten, dass die Kooperation zwischen Niantic und Nintendo der Grund für die Fortsetzung des Spiels ist.
Positiv zu sehen ist, dass zumindest an Monsterhunter Now weiter gearbeitet wird und man darin auf ein neues, gutes Spiel hoffen darf. Schaut auf jeden Fall in unserem Telegram Kanal für Monsterhunter Now vorbei 🙂
Sollte Niantic die Kurve nicht bekommen und die Community weiterhin vergraulen so werden mit Sicherheit auch bei Pokémon Go die Umsätze weiter abfallen. Doch inzwischen ist Niantic nicht mehr der einzige Hersteller von AR Spielen und jedes Versagen kommt anderen Entwicklern zugute.